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Welt-AIDS-Tag 2022

Am 1.12.2022 ist Welt-AIDS-Tag. Das Robert Koch-Institut hat im Vorfeld die aktuellen Daten zu HIV-Neuinfektionen für 2021 veröffentlicht. 1.800 Neuinfektionen soll es laut dieser Schätzung 2021 in Deutschland gegeben haben.

Welt-AIDS-Tag 2022: Geschätzte 1.800 Neuinfektionen im Jahr 2021 in Deutschland

Die Zahl der HIV-Neuinfektionen in Deutschland wird für das Jahr 2021 auf 1.800 geschätzt. Die Zahl hat sich in Bezug auf 2020 kaum verändert. Der Anteil der diagnostizierten HIV-Infektionen liegt wie im Vorjahr bei etwa 90%. Der Anteil der antiretroviral therapierten HIV-Infektionen liegt bei 96%, von denen ebenfalls etwa 96% als erfolgreich therapiert
gelten. Somit sind zumindest zwei der drei Zielwerte des von UNAIDS formulierten „95-95-95-Ziels“ erreicht.

Anzahl der geschätzten HIV-Neuinfektionen im Jahr 2021:

    • Männer, die Sex mit Männern haben (MSM): 1.000
    • auf heterosexuellem Weg: 440
    • durch intravenösen Drogengebrauch (IVD): 320

Lesen Sie in unserer Reihe der “Berühmten HygienikerInnen” über das Leben der Mitentdeckerin des HI-Virus: Françoise Barré-Sinoussi

Koinfektionen: HIV und Hepatitis

In den letzten Jahren haben sich die Therapiemöglichkeiten sowohl der HIV-Infektion als auch der Hepatitis B kontinuierlich verbessert. Dennoch ist der Verlauf der Hepatitis B immer noch schwerwiegender, wenn gleichzeitig eine HIV-Infektion vorliegt. Nach einer Hepatitis B-Infektion ist bei HIV-Positiven das Risiko, eine chronische HBV-Infektion zu entwickeln, gegenüber nicht HIV-Infizierten drei- bis fünfmal höher. Aufgrund der ähnlichen Übertragungswege des Hepatitis-C-Virus (HCV) und des HI-Virus kommen HIV/HCV-Doppelinfektionen häufig vor. HCV ist bei der Übertragung über Blut (wie beim Spritzen von Drogen mit zuvor gebrauchten Nadeln) etwa zehnmal infektiöser als HIV. Deswegen sind besonders intravenös Drogenabhängige von einer Doppelinfektion betroffen. Eine Hepatitis C sollte nach entsprechender Diagnosestellung unter Berücksichtigung individueller Krankheitsumstände möglichst rasch behandelt werden. Dies gilt besonders bei einer gleichzeitigen HIV-Infektion, da HIV den Verlauf der Hepatitis C verschlechtert und das Risiko für eine frühzeitige Entwicklung einer Leberzirrhose signifikant erhöht. Bei einer mit antiretroviralen Medikamenten behandelten HIV-Infektion besteht für Personen mit einer gleichzeitigen Hepatitis-C-Infektion ebenfalls ein höheres Risiko für eine Leberzellschädigung.

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Quellen

RKI. Epidemiologisches Bulletin. 47/2022 vom 24.11.2022 Link

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