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Resistenzen

Resistente Bakterien auf Reisen

Coronavirus-Update Reisezeit
  • Eine aktuelle Studie, die von Wissenschaftlern der Washington University School of Medicine in St. Louis und der Universität Maastricht durchgeführt wurde, deutet darauf hin, dass Auslandsreisende neue resistente Superbugs in ihren Darm-Mikrobiomen mit nach Hause bringen. Das Urlaubssouvenir der etwas anderen Art stellen wir Ihnen nachfolgend genauer vor.

    Resistente Superbugs als Souvenir nach Auslandsreisen

    In der Studie aus Maastricht und St. Louis wurden die Bakteriengemeinschaften der Darm-Mikrobiome von 190 Niederländern vor und nach Reisen nach Südasien, Südostasien, Nordafrika und Ostafrika analysiert. All diese Regionen haben gemein, dass sie eine hohe Prävalenz von Resistenzgenen aufweisen. Die Studienergebnisse bestätigen, dass Auslandsreisende häufig mit einer Vielzahl neuer Bakterienstämme in ihrem Darm-Mikrobiom Heim kehren.

    Antimikrobielle Resistenzen (AMR) stellen eine globale Public Health-Bedrohung dar und werden von der World Health Organization (WHO) als eine der aktuell größten globalen Herausforderungen der öffentlichen Gesundheit genannt, denn die rapide Verbreitung von AMR bedroht Jahrzehnte der Erfolge in der Behandlung bakterieller Infektionen mit Antibiotika.

    AMR nehmen weltweit zu, jedoch gibt es starke geographische Unterschiede in der Prävalenz und der Art der resistenten Bakterien und ihrer AMR-Gene. Auslandsreisen können die Übertragung von resistenten Bakterien und AMR-Genen aus ihrer endemischen Region rund um den Globus erleichtern.

    Wie werden resistente Bakterien und AMR-Gene übertragen?

    Überbevölkerung in endemischen Regionen ermöglicht eine schnelle Verbreitung zwischen Bewohnern und Reisenden. Die Übertragung erfolgt über Trinkwasser und Lebensmittel, aber auch in Sanitärbereichen mit mangelnder Hygiene, im öffentlichen Nahverkehr oder Restaurants/ Hotels. Die Reiserückkehrer können dann die mitgebrachten Bakterien an Familienmitglieder, Freunde und Mitbewohner weitergeben. Dabei wird heutzutage kaum auf resistente Bakterien oder AMR-Gene getestet, solange keine klinischen Symptome auftreten. Es wird also nicht erfasst wie viele Reisende AMR-Gene mit nach Hause bringen.

    Die aktuelle Studie an 190 niederländischen Reisenden hat 121 AMR-Gene bei ihnen aufgedeckt. Ein Beispiel eines AMR-Gens ist das mcr1 Gen, das die Information für das Enzym MCR1 enthält. Dieses macht Bakterien gegenüber dem Reserveantibiotikum Colistin (Gruppe der Beta-Lactam Antibiotika) resistent. Überträgt sich die Colistin-Resistenz auf Bakterien, die auch gegen andere Antibiotika resistent sind, so könnten diese Bakterien unbehandelbare Infektionen auslösen.

    Quellen und weiterführende Literatur

    • Genome Medicine 13; Artikel 79 (2021); “Destination shapes antibiotic resistance gene acquisitions, abundance increases, and diversity changes in Dutch travelers” Link

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Coronavirus, Impfung

Was sind häufige Anwendungsfehler beim Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes?

Verschiedene Studien konnten zeigen, dass das Tragen einer Maske die Aufnahme und Abgabe von infektiösen Tröpfchen signifikant verringern kann. Somit ist es möglich, Übertragungen durch präsymptomatische SARS-CoV-2-Träger*innen zu reduzieren und sich auch ohne Impfung nachhaltig zu schützen. Unbedingt bedacht und kommuniziert werden muss jedoch, dass die richtige Anwendung eine unabdingbare Voraussetzung für den schützenden Effekt der Maske ist.

Was sind die häufigsten Anwendungsfehler?

Eine Studie im Mai 2020, sowie eine Folgestudie im Juni/Juli 2020, die das RKI in ihrem neusten Artikel vorstellen, zeigen, dass in ca. 30 % der Fälle die Masken nicht korrekt getragen wurden. Als häufigster Fehler wurde beobachtet, dass die Maske unter der Nase getragen wurde, gefolgt von dem Fehler, dass die Maske nicht korrekt an das Gesicht angepasst wurde.

Wie trage ich die Maske richtig?

Das Robert Koch-Institut empfiehlt nachdrücklich den Sitz der Maske nach Anlegen, mithilfe der folgenden Hinweise zu überprüfen, um die Schutzwirkung des Mund-Nasen-Schutzes zu gewährleisten:

  • nicht unter der Nase tragen
  • nicht um Hals/Kinn tragen
  • sollte richtig am Gesicht anliegen: Sind die Haltebänder fest/richtig positioniert/Nasenbügel angepasst?
  • Maske darf nicht defekt sein
  • Ist die Maske vollständig entfaltet?
  • nicht falsch herum tragen
  • darf nicht verschmutzt sein
  • nicht über Kapuze/Mütze/Kopftuch tragen
  • die Maske nicht von außen berühren, da dies zur Kontamination der Hände führt

Wird die Maskenpflicht in Deutschland angenommen?

In der beobachteten Stichprobe des RKIs im Juni/Juli 2020 lag die Gesamttrageadhärenz bei 98,5 %, somit konnte, ausgehend vom Mai, ein leichter Anstieg der Annahme der Maskenpflicht beobachtet werden. Dem RKI zufolge könnten Trainingseffekte, Gewöhnung, die Thematisierung des Maskentragens in klassischen und sozialen Medien oder wissenschaftliche Publikationen, Hinweise auf die pandemiebegrenzende Wirkung von Masken oder die Entwicklung zu einer sozialen Norm, mögliche Gründe für die Steigerung der Trageadhärenz von Mai zu Juni/Juli gewesen sein.

Zudem wurde in demselben Zeitraum eine signifikante Zunahme der korrekten Anwendungen beim Tragen von Masken festgestellt. Es darf jedoch nicht außer Acht gelassen werden, dass das Tragen einer Maske dennoch noch immer mit einer hohen Fehlerquote von insgesamt 30 % behaftet ist. Bequemlichkeit, Gewohnheit, weiterhin unzureichende Kenntnis über die
korrekte Anwendung von Masken, fehlendes Problembewusstsein bezüglich des kollektiven Fremdschutzes durch das Maskentragen oder bewusster
Regelbruch wegen der abnehmende Risikowahrnehmung könnten mögliche Ursachen für dieses Fehlverhalten sein.

Welche Maßnahmen sind notwendig?

In Kombination mit den Ergebnissen einer Onlinebefragung des RKIs lässt sich schlussfolgern, dass es sich bei den Fehlern eher um mangelndes Wissen handelt. Daher besteht ein allgemeiner Bedarf nach gezielten Informationen und Schulungen zur richtigen Maskenanwendung, denn nur eine richtig getragene Maske kann ihre Schutzwirkung voll und ganz entfalten.

Quellen und weiterführende Literatur

  • meduplus Online-Schulungen zur Anwendung von Corona Schnelltests Link
  • Original-Text des Robert Koch-Institut Link

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Coronavirus, Impfung

Händedesinfektion oder Händewaschung? Entscheidend ist das „wann“ und „wie“!

Händehygiene

Im Rahmen der COVID-19-Pandemie ist die Händehygiene zu einem wichtigen Bestandteil der Alltagshygiene geworden. Durch den verschärften Fokus auf das Thema, stößt man jedoch auch auf viele verschiedene Standpunkte dazu, die zu Verwirrung führen können. In diesem Blogbeitrag möchten wir uns daher passend zum heutigen Welthändehygienetag die indikationsgerechte und korrekte Durchführung der Händehygiene anschauen.

Die Händewaschung wird häufig als nicht ausreichender Schutz vor Infektionen wahrgenommen, daher greifen immer mehr Menschen auch außerhalb des Gesundheitswesens in unterschiedlichsten Situationen lieber zum Desinfektionsmittel bzw. zu Einmalhandschuhen. Dabei sollte die Händewaschung mit Wasser und Seife sowohl im Alltag als auch im Kontext des Gesundheitswesens eine viel wichtigere Rolle spielen.

Händedesinfektion ist nur auf sauberen Händen voll wirksam

Durch einfaches Händewaschen lassen sich Schmutz und auch einen Großteil der Mikroorganismen auf der Haut schnell und effizient entfernen. Auch andere Substanzen mit denen man z.B. beim Berühren von Obst oder Gemüse in Kontakt kommen kann, können dadurch weggewaschen werden. Daher wird ausdrücklich empfohlen, sich anzugewöhnen vor oder nach bestimmten Alltagssituationen die Hände zu waschen und nicht “nur” zu desinfizieren. Die Händedesinfektion dient nämlich primär der Inaktivierung von Mikroorganismen und ist im medizinischen Bereich wichtig für die Verhinderung der Übertragung von Mikroorganismen durch die PatientInnen. Was viele aber nicht wissen: sie ist nur auf sauberen Händen voll wirksam. Zusätzlich existieren tatsächlich einige Erreger, die durch Alkohol-basierte Händedesinfektionsmittel nicht inaktiviert werden können.

Entscheidend in der Händehygiene ist das „wann“ und „wie“

Der Einsatz von Desinfektionsmitteln sollte aufgrund ihrer biozider Eigenschaften möglichst nur von geschulten Personen oder nach sorgfältiger Anleitung erfolgen. Wichtig ist vor allem, dass die Einwirkzeit beachtet wird.

Beim Händewaschen gilt auf das “wann” zu achten. Im Alltag führen oft unbewusste Berührungen des Gesichtes zur Übertragung von Infektionserregern, daher ist es unwesentlich ausschließlich auf die Häufigkeit der Händewaschung zu achten. Vielmehr sollte man sich angewöhnen, die Händewaschung vor oder nach ganz bestimmten Momenten im Alltag fest zu etablieren sowie Berührung des Gesichts mit kontaminierten Händen unbedingt zu vermeiden. Hierbei bieten nämlich auch Einmalhandschuhen auch keinen Schutz vor Übertragungen.

Es wird bei der Händewaschung empfohlen, flüssige Seifen aus Einmalflaschen mit einem neutralen bzw. schwach sauren pH-Wert zu verwenden sowie auf eine gründliche Abtrocknung und Pflege danach zu achten.

“Zusammenfassend ist die Händewaschung eine effiziente, leicht zu erlernende und umweltverträgliche Methode, die in Deutschland grundsätzlich flächendeckend zur Verfügung steht und bei richtiger Anwendung im Alltag einen effektiven Schutz vor Übertragung von Infektionserregern nach Kontakt mit verunreinigten Oberflächen bietet.” (RKI 04/2021)

Quellen und weiterführende Literatur

  • Original-Text des Robert Koch-Institut Link
  • meduplus Smart Learning® Kurse zur Händehygiene Link

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Coronavirus, Impfung

Meduplus beantwortet häufig gestellte Fragen zur COVID-19-Schutzimpfung

19 durch Impfung vermeidbare Krankheiten

Am 08.01.2021 wurde die Aktualisierung der STIKO-Empfehlung zur COVID-19-Impfung veröffentlicht. Im Folgenden soll ein umfassender Überblick über die wichtigsten Neuerungen bezüglich der Impfung bereitgestellt sowie die wesentlichen Fragen zur Impfung beantwortet werden.

Welche Gruppen sind bei der Verteilung des COVID-19-Impfstoffes zu bevorzugen?

  • BewohnerInnen von Senioren- und Altenpflegeheimen
  • Personen im Alter von ≥ 80 Jahren
  • Personal mit besonders hohem Expositionsrisiko in medizinischen Einrichtungen
  • Personal in medizinischen Einrichtungen mit engem Kontakt zu vulnerablen Gruppen
  • Pflegepersonal in der ambulanten und stationären Altenpflege
  • Andere Tätige in Senioren- und Altenpflegeheimen mit Kontakt zu den BewohnerInnen

Wichtig sei hierbei anzumerken, dass diese Priorisierungsempfehlung ihre Gültigkeit verliert, sobald ausreichend Impfstoff verfügbar ist. Das mittelfristige Ziel bestehe darin, der gesamte Gesellschaft gleichberechtigt einen Impfstoff zur Verfügung zu stellen.

Wie sicher ist der neue COVID-19-Impfstoff?

Zunächst einmal ist es wichtig, zu betonen, dass ein Impfstoff erst nach ausreichender Überprüfung auf den Markt gebracht wird und auch danach eine ständige Überwachung erfolgt. Die beiden mRNA-Impfstoffe (Comirnaty von BioNTech/Pfizer, COVID-19-Impfstoff von Moderna) werden hinsichtlich ihrer Sicherheit und Wirksamkeit als gleichwertig eingeschätzt. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Schmerzen an der Einstichstelle, Abgeschlagenheit sowie Kopfschmerzen.

“Insbesondere schwere unerwünschte Ereignisse mit hohem Schweregrad und solche, die als lebensbedrohlich klassifiziert wurden, traten in der Impfstoff- und Placebogruppe gleich häufig auf. Weder in der Impfstoff- noch in der Placebogruppe traten Todesfälle auf, die auf die Injektion des Impfstoffs oder der Kochsalzlösung zurückzuführen waren.” (RKI, 2021)

Auf Basis der derzeit vorliegenden Daten wird darüber hinaus kein generell erhöhtes Risiko für schwerwiegende Wirkungen für Personen mit z.B. Asthma, Neurodermitis und allergischer Schnupfen angenommen. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass auch bei dem neuen Impfstoff gegen SARS-CoV-2 sehr seltene Nebenwirkungen erst im Verlauf der Surveillance erfasst werden.

Müssen Personen, die eine SARS-CoV-2 Infektion durchgemacht haben, geimpft werden?

Aktuell geht man davon aus, dass diese Personen über einen gewissen Schutz verfügen. Da jedoch keine Daten über die Dauer und Qualität des Schutzes vorliegen, und da sich eine Auffrischimpfung auch nach durchgemachter SARS-CoV-2-Infektion in den Zulassungsstudien der beiden mRNA-Impfstoffe zunächst auch als unproblematisch herausstellte, empfiehlt die STIKO grundsätzlich eine solche Auffrischimpfung durchzuführen, sobald der Impfstoff in ausreichender Menge zur Verfügung steht.

Das liegt daran, dass es aktuell unmöglich sei, einzuschätzen, ob eine hohe Anzahl der zumindest einmalig Geimpften, mehr schwere Erkrankungen und Todesfälle verhindert als eine hohe Anzahl an zweimalig geimpften Patienten der Hochrisikogruppen. Die Empfehlung bleibt somit vorerst dabei, die zweite Impfstoffdosis in einem Mindestabstand von 21 (BioNTech) bzw. 28 (Moderna) Tagen und nicht später als 42 Tage nach der ersten Impfstoffdosis zu verabreichen.

Die STIKO spricht derzeit aufgrund mangelnder Daten der COVID-19-Impfung im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Stillzeit keine direkte Impfempfehlung aus. Bei einem hohen Risiko, durch Vorerkrankungen etc., soll jedoch je nach Einzelfall bewertet und gehandelt werden. In erster Linie sei die akzidentelle Impfung in der Schwangerschaft keine Indikation für einen Schwangerschaftsabbruch und es sei sehr unwahrscheinlich, dass diese in der Stillzeit ein Risiko für den Säugling darstellt.

Warum steht der Impfstoff zunächst nur Erwachsenen zur Verfügung?

Bei Kindern und Jugendlichen konnten die vorhandenen Impfstoffe noch nicht genügend auf Wirksamkeit und Sicherheit untersucht werden. Außerdem liegt der Fokus zunächst darauf, diejenigen zu schützen, die besonders gefährdet sind. Außerdem kann das Infektionsgeschehen so insgesamt trotzdem zurückgedrängt werden, sodass Kinder ebenfalls geschützt werden.

Quellen und weiterführende Literatur

  • RKI STIKO-Empfehlungen zur COVID-19-Impfung vom 08.01.2021 Link

Mehr Informationen und Beratung

Fordern Sie unverbindlich weitere Informationen zu unserem Schulungsprogramm an. Einfach unten eintragen! Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme.

 

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